Jagen in Norwegen

Unser Vortrag am 22. September 2011
 

Spannend berichtete Hans Peter Neuber von Jagd und Leuten in Norwegen und seinem Weg vom einstigen Jagdgegner zum begeisterten Jäger in Norwegen und später auch in Deutschland. Mit vielen bewegenden Naturbildern des Autors von Land und Jagd, in den Tundren, den Wäldern und in den Polarregionen konnte man sich die Weite und Unberührtheit gut vorstellen.

Eindrücklich zeichnete Herr Neuber das Selbstverständnis der Norweger zur Jagd auf und die andere Herangehensweise. Während in Deutschland ein bunter Fächerkanon von der Juristerei bis zum Feldbau zu beherrschen ist, geht das norwegische Jagen beim Fährtenlesen und Verständnis und Verstehen zum Tier los. Jagd ist Selbstverständlichkeit in Norwegen und der Umgang mit Waffen frei von Emotionen und Angriffen.

Intensiv war die Darstellung der "Eisbärengefahr": "Wenn dich ein Eisbär sieht, dann sieht er Futter!". Dies unterscheidet ihn wesentlich von den anderen Bären, wie Braunbär oder Grizzly. Deshalb ist das Führen von Waffen in den Weiten - vor allem auf Spitzbergen - zur Selbstverteidigung notwendige Pflicht

Jagen ist auch in Norwegen an das Eigentum von Grund und Boden gebunden, die Erlaubnisse sind in der Regel jedoch leicht und billig zu erwerben. In der Regel muss man in den Weiten mit niedrigeren Wilddichten rechnen als in Deutschland gewohnt.

Die Hochwildjagd bleibt in Norwegen den Staatsbürgern vorbehalten. Nur die Niederwildjagd darf auch von Ausländern ausgeübt werden.

Kritische Töne fand unser Referent bei der momentanen gesellschaftlichen Entwicklung der "Norweger" (soweit wir hier pauschalieren können). Während die ältere Generation Freundlichkeit und Interesse gegenüber anderen Menschen liberal lebt, konzentriert sich die jüngere Gesellschaft auf Erfolg, Arbeit, auf "wertvolle" Mitglieder der Volksgemeinschaft. Die "Ellenbogenmentalität" nimmt zu! Die gefühlte Freiheit geht mehr und mehr verloren, die Herzlichkeit eines Landes schwindet - für den Normalurlauber noch nicht spürbar - aber für den einzelnen verwurzelten Bürger.

     
Ein intensiver Vortrag - wir danken unserem Referenten Hans Peter Neuber! MG

     
     
       
               
       
Bild 4............Ein frisch erlegtes Schneehuhn ist manchmal auf dem Tundra-Boden kaum mehr zu erkennen.
Bild 5............Peter Neuber erklärt seiner Tochter, die oft auf Jagd mit dabei ist, wie ein Schneehuhn ausgenommen wird.
Fotos: Hans Peter Neuber
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.