blattjagdvortrag
Im gut gefüllten Saal des Heidekrugs erlebten unsere Mitglieder am 7.7.2011 einen spannenden und mitreisenden Vortrag über Erfahrung und Erkenntnisse zur Blattjagd. In seinem Vortrag räumte Dr. Klein außerdem mit den "Mythen" auf, die unter Blattjägern kursieren... 

Egal mit was oder wie geblattet wird, Voraussetzung für den Erfolg sind vorab ein paar Kenntnisse über das Verhalten der Rehe und zweckmäßiges eigenes Gebaren. Der erfahrene Jäger weiß, dass drei verschiedene Rehlaute sowohl den Bock als auch die Geiß zum Zustehen bringen können.

Fiep (Kitzf., Schmalrehfiep, Geißenfiep) lässt vor allem die Geiß eine Suche nach ihren Kitzen beginnen und diese zieht dadurch den bei ihr stehenden Bock mit. Der Schmalrehfiep lässt den Bock direkt die Suche aufnehmen nach einen ihm unbekannten weiblichen Stück. Dies aber nur, wenn der Bock nicht bei seiner Geiß steht.

Der Sprengruf veranlasst den Territorialbock unverzüglich den Nebenbuhler aufzusuchen, der es wagt in seinem Revier sich an seine Mädels ranzumachen. Dieser wird in aller Regel unverzüglich und schnellstens den Verursacher aufsuchen. Andere Böcke werden verhaltener diesen Platz aufsuchen.

Den Einsatz des Angstgeschreies empfiehlt Dr. Klein nicht - zu groß ist die Beunruhigung für das Revier, wenn auch Böcke damit herangebracht werden können.

Mit folgenden "Mythen" unter Blattjägern räumte Dr. Klein auf: 

"Je heißer die Tage, desto besser springen die Böcke!"
NEIN, bei heißen Tagestemperaturen über 25°C nutzen die Böcke die kühleren Nächte für den Brunftbetrieb. Ein Blatten am folgenden Vormittag lässt den ermatteten Bock nicht aus seiner Erholung hochbringen.

"Ein Blatten vom Hochsitz hat keinen Erfolg - der Bock kann dies sehr gut orten - und weiß, dass Geißen nicht fliegen können!"
NEIN -  geblattet wird nie zu nahe am Einstand, ca. 100 m entfernt sollte es schon sein - der Bock kann den Höhenunterschied von vielleicht 3 m nicht orten - wenn der Bock schon nahe ist, verbietet sich ein weiteres Blatten sowieso!

"Die Böcke springen schon Mitte Juli, die Blattzeit fängt immer früher an!"
NEIN, während es zwar richtig ist, dass Böcke auch schon Mitte Juli springen - wie auch im Mai oder Oktober - bleibt die Blattzeit regelmäßig vom 15. Juli bis 15. August. Erfolg versprechend ist aber nur oder vor allem ein Blatten nach dem 3. August. Dann sind die meisten Geißen schon beschlagen, und der Bock ist interessiert an weiteren Stücken. Hier kommt dann der Jäger zum Zuge!

"Ein Bock, der bei seiner Geiß steht, wird nie zum blattenden Jäger kommen!"
NEIN. Geißen sind nur kurze Zeit beschlagbereit. Ein Bock wird durchaus ein anderes weibliches Stück aufsuchen, auch wenn "seine" Geiß bei ihm steht (wie Dr. Klein eindrucksvoll auf seiner DVD zeigt). MG

Von Dr. Bartel Klein ist zum Thema eine DVD erhältlich: 
"Rehböcke erfolgreich herbeiblatten" 
Anleitung für naturgetreue Lock- und Erregungslaute des Rehwildes von Dr. Bartel Klein.
Bestellung bei: Dr. Bartel Klein, Plösen 1, 95213 Münchberg, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 25 €.
In vielen Szenen sind die Blatterfolge direkt mitzuerleben und das Verhalten der Rehe zu beobachten. Oftmals gelingt es Dr. Klein selbst abspringende Böcke zum Verhoffen und erneutem Zustehen zu bewegen. Eine ausführliche Erläuterung des Blattens im Übungsteil macht die DVD wertvoll.  

 Blattjagd-DVD

Schauen Sie sich bitte auch den entsprechenden Artikel von Dr. Klein an, den uns die "Jagd in Bayern" freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat: Jagd in Bayern 07/2009: "Per Sprengfiep zum Bocksprung"

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